You are currently viewing Weltanschauung
Unser Regenwald ist in Gefahr

Weltanschauung

Der Regenwald geht uns Alle an!

Tag 82 seit Beginn der Reise. Um ein Land richtig kennen zu lernen, muss man sich mit den dort lebenden Menschen unterhalten und Fragen stellen. Wir haben vor und während unserer Reise fleißig Spanisch gelernt. Immerhin halten wir nun einfachen Konversionen stand und konnten in Uruguay so einiges über das Land und die Leute erfahren. Den Menschen geht es in Uruguay gut, schimpfen aber auf die Politik. So weit reicht unser Spanisch schon, Hurra! 

Obwohl Brasilien das größte Land von Südamerika ist, hatten wir es nie richtig auf dem Schirm. Vielleicht lag es auch an den Vorurteilen “die holzen doch den Regenwald ab” und “dort ist es gefährlich” usw. Das waren vielleicht auch die Gründe, warum die portugiesische Sprache keine so richtige Beachtung bei uns fand. Nachdem wir nach Uruguay dann doch spontan in Brasilien einreisten, hat uns das fehlende Portugiesisch leider voll erwischt. Damit war auch ein richtiges Kennenlernen des Landes für uns erst mal nicht möglich. Wir kauften mit Händen und Füßen ein, benutzen den Google Übersetzer, haben uns durchgeschlagen, wie das Abenteurer eben so machen. Unser Etappenziel, die Iguacu Wasserfälle, haben wir nun erreicht und es waren von der Ostküste kurze 1300 Kilometer.

Der Mensch gewöhnt sich mit der Zeit an vieles, nimmt dementsprechend nicht mehr viel wahr und stellt keine Fragen mehr an seine Umgebung. So erging es uns auch. Die letzten 400 Kilometer waren landschaftlich etwas, öde ist nicht ganz das passende Wort, eher gleichbleibend. Wir fuhren gute Asphaltstrassen, sogar ohne Dellen und riesigen Löchern bis hin zu schlammigen Feldwegen. Diese Veränderungen haben wir wahrgenommen, aber nicht was links und rechts von unserem Weg war – hier gab es auch keine Veränderungen. Kilometerweit fuhren wir an Sojafeldern, Maisfeldern, Weideland und Rindern vorbei, aber ein zusammenhängender Wald war leider nicht dabei. 

Abholzung Brasilien

Cascavel

Wir wollten in der Stadt Casavel eine Nacht am Parkplatz des hiesigen Stadtpark`s übernachten. Es war Samstag Nachmittag und wir hatten Glück, um mit unserer Emma in eine Parklücke zu schnuffeln. Der Park liegt an einem See und wir entschieden uns, ein paar Schritte in der Abendsonne zu laufen. Mira  und wir waren gleich von dort lebenden Tieren beeindruckt und staunten nicht schlecht.

Der Park war auch von vielen Joggern gut besucht, einer hat uns beinahe umgerannt. Frank meinte, etwas deutsches gehört zu haben, reagierte aber nicht weiter. Als wir nach dem Spaziergang wieder bei der Emma waren, empfing uns der gleiche Jogger mit deutschen Worten. Wir verstanden uns auf Anhieb  sehr gut und hörten ganz gespannt Juliano Andre Steffler zu. Endlich konnten wir unsere Fragen stellen und bekamen Antworten. Wir plauderten über die Geschichte seiner Vorfahren, wie diese nach Brasilien kamen, wir redeten über Politik – auch hier wird viel geschimpft – und waren auch schnell bei dem Thema Regenwald. Wir verstehen nun einige Zusammenhänge besser, haben einiges überdacht und unsere Meinungen an mancher Stelle korrigiert. Wir haben das in unser 11ten Folge natürlich für Euch zusammengestellt. Vergesst aber nicht, einen Baum zu pflanzen! Leider ist es auch bei dem Thema Regenwald so – er wird nicht mehr beachtet.

 

Ob  Alexander von Humboldt sich auch schon mit der Politik herum schlagen musste…..

Vogelpark Parque de Aves

Das europäisches Auge ist nicht viel Farbe gewöhnt, umso mehr waren wir von dem farbenfrohen Gefieder im Parque de Aves überwältigt. Aber auch hier beschlich uns ein trauriges Gefühl, immerhin gehen wir in ein eingezäuntes Gelände, was es vor gut 100 Jahren noch nicht brauchte. Es ist nicht mehr notwendig, den Gedanken und alle Konsequenzen eines vernichteten Regenwaldes theoretisch  durchzuspielen, es ist bereits Realität!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Gedan Maren

    Hallo Ihr Drei, es war wieder unglaublich interessant mit der Abholzung … und dem Musterregenwald… . So etwas kann man sich sicher nicht vorstellen, wenn man es selbst nicht gesehen hat. Euch geht es gut man sieht es und EMMA hält tapfer durch. Bei dieser Kälte in Deutschland könnte man schon etwas neidisch werden. Aber Dank der tollen Videos und Erklärungen, kann man sich schön in alles vertiefen und die Gedanken dazu sind nachhaltig . Macht weiter so, bleibt gesund und ganz liebe Grüße aus Neukirch. Frank und Maren bis bald.

Schreibe einen Kommentar