Campo de Piedra Pomez Puna Argentinien Provinz Cartamarca
Tag 409 seit dem Beginn unserer Reise. Vom Traum bis zur Umsetzung vergingen gut 2 Jahre. Es war ein kalter und dunkler Dezembertag und wir schauten in unserem Wohnzimmer einen Reisebericht über Argentinien an. Wir waren fasziniert von diesen Landschaften. Es war ein Blick in die Zukunft. Nun ist aus damaliger Zukunft unsere Gegenwart geworden und wir konnten nun die Bilder mit allen unserern Sinnen erweitern.
Als Emma nach ihrer sandigen, steil bergauf gehenden Anfahrt mit einem letzten Emissionswölkchen ihren Feierabend antrat, wurde es still. Wir hörten nichts mehr. In dieser Höhe gibt es nur wenige Vögel und wenn, dann nur noch wo etwas Vegetation vorhanden ist.
Unsere Augen wurden von dem schneeweißen Stein so sehr geblendet, dass unser Blick automatisch von dem tiefschwarzen Untergrund angezogen wurde. Die Sonne stand noch ziemlich hoch und der schwarze Vulkankiesel strahlte seine Hitze in unsere Gesichter.
Als es Abend wurde, verschwand die Sonne innerhalb weniger Minuten und die Temperatur sank rasch von warm auf kalt. In dieser Höhe sitzt man im Karussell der Erde in den äußeren Reihen und der kühle Sternenhimmel gewinnt an Erreichbarkeit. Die bizarren Felsformationen standen nun wie Skulpturen in der Nacht und wurden nun vom Mond in Szene gesetzt.
Die Luft am Meer kennen viele, diese Luft schmeckt leicht salzig und hat eine hohe Luftfeuchtigkeit. Hier oben über 3000 Metern ist die Luft dünn, völlig geschmacksneutral und staubtrocken. Das Atmen fiel schwer und der Wind trocknete unsere Haut aus, dass war im damaligen grauen Dezembertag auf der Couch im Wohnzimmer um einiges angenehmer.
Der Cono de Arita Puna Argentinien
Unsere Vorstellungen vom Cono de Arita waren bereits ziemlich ausgeprägt und wir freuten uns auf dieses Naturwunder sehr. Nach einer langen Fahrt über Piste und schlimmen Ripio kamen wir unserem Ziel sichtbar näher. Der erste Eindruck war jedoch sehr ernüchternd. Ziemlich unspektakulär, dachten wir uns. Es war ein dunkler Kegel der aus einer Ebene herausragte, mehr nicht. Wir waren seit 8 Stunden unterwegs und fanden unseren Stellplatz für die Nacht direkt vor dem Cono de Arita. Insgesamt sind wir von der Satdt Belen bis hier zum Cono de Arita ca. 800 Kilometer gefahren und fragten uns ob sich das wirklich gelohnt hat.
Es war ein langer Tag und wir richteten unser Abendessen her. Gegen 19 Uhr ging langsam die Sonne unter und wir bemerkten das Einsetzen der Lichtspiele am Cono de Arita. Jetzt war uns bewußt geworden, hier muss sich der Reisende Zeit lassen und die Natur genau betrachten. Unsere Nasen klebten am Fenster und wir beobachteten den Sonnenuntergang ohne auf die Sonne zu schauen.
Danach waren wir umso mehr auf den Sonnenaufgang gespannt. Gegen halb sechs Uhr früh sollte das Farbspiel beginnen und mit halboffenen Augen und einer heißen Tasse Kaffee bzw. Kakao fanden sich alle drei Köpfe neugierig wieder am Fenster ein.
Cono de Arita
Die Natur hat den Cono eine fast perfekte Kegelform verpasst und macht diesen Hügel deshalb so interessant. Im Zusammenspiel mit unserem Zentralgestirn wird der Cono zum Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang noch ins richtige Licht gerückt. Mit einer Höhe von ca. 200 Metern bis zur Kegelspitze und einen Durchmesser von ca. 800 Metern läßt der Kegel viel Platz für Mythen zu seiner Entstehung. Übereinstimmend sind wir der Meinung: unsere Anfahr hat sich gelohnt, it´s a magic place!