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Banado La Estrelle

Banado La Estrella – die Sonne badet

Banado La Estrella

Tag 135 seit Beginn der Reise. Wir befinden uns gerade in der Provinz Formosa, im kleinen Städtchen Las Lomitas und sind uns unsicher, ob wir die ca. 70 Kilometer Feldweg auf uns nehmen wollen. Ivan, bei dem wir die letzten Nächte in Las Lomitas verbrachten, versprach, dass wir es nicht bereuen werden. Somit stockten wir unsere Lebensmittel auf und bogen in Las Lomitas in einen Feldweg ab. Damit der Fahrkomfort einigermaßen annehmbar ist, ließen wir die Luft aus den Reifen und fuhren mit 4 Bar in Richtung Norden. Der Weg war trocken, staubig und mit teils tiefen Fahrspuren durchzogen. Diese  Fahrspuren ließen erahnen, mit welchen Schwierigkeiten hier bei Regen und Matsch zu rechnen ist. Wir sind meist nur 25km/h gefahren und haben für die Strecke 4 Stunden gebraucht. Am Ende der Straße lag ein kleines Dorf und viele begrüßten uns mit einen freundlichen Lächeln. Ivan arrangierte für uns einen Stellplatz bei Chilo Ruiz, einen Naturführer. Die Suche war recht einfach, das Dorf bestand nur aus wenigen Holzhütten. Die Hofeinfahrt war gerade so breit, dass unsere Emma hindurch passte. Es war bereits 16 Uhr und die Sonne stand schon tief. An uns grenzte der Zaun zu dem Grundstück von Chilo´s Mutter, eine betagte Dame von ca. 80 Jahren.

Hütte von Chilo´s Mutter
Hütte von Chilo´s Mutter - Mondaufgang

Die Menschen hier leben in  sehr einfachen Holzhütten und einen Fußboden, wie bei uns, gibt es hier nicht. Geerdet mit der Natur, denken wir. Am nächsten Tag erledigte Frank ein paar Dinge an der Emma und Marion übte mit Mira die ersten Schritte. Um 17 Uhr liefen wir dann mit Chilo einen natürlichen Erdwall hinauf und am oberen Rand erblickten wir eine weite Ebene, in der sich die Welt auf den Kopf zu stellen scheint.

Spiegelwelt
Spiegelwelt

Mit einem kleinen Boot folgten wir den immer lauter werdenden Tierstimmen, welche aus dem Tieferen den Sumpfgebietes hervor klangen.  Dabei umgab uns eine andere Anschauung der Welt, welche wir so vorher noch nicht gekannt haben. In einer flüssigen Fläche spiegelte es die Gegenstände in sich wieder. Die Sonne berührte  langsam die Spiegelfläche und im selben Moment zeichnete sie sich mit ihren farbigen Verläufen in der Wasseroberfläche nieder.

Banado la Estrella
Banado la Estrelle
Banado la Estrelle Sonnenaufgang

In völliger Dunkelheit kehrten wir zurück ins Dorf und mussten noch lange über die Eindrücke nachdenken. Eben deswegen sind wir hier, genau dieses Staunen zu erleben, als ob wir eine neue Welt entdecken würden.

Am nächsten Morgen beschloß Frank noch einen weiteren Tag, nur eben etwas näher am Sumpfgebiet, zu bleiben. Nach kurzer Einigung fuhren wir endlang der oberen Kante des Erddammes und suchten den Stellplatz für die nächste Nacht.  Am Stellplatz angekommen, eilte uns bereits Walther entgegen. Walter, ein Mann mit tiefen Falten, gezeichnet von der Sonne ist ein lustiger weltoffener Mann mit 67 Jahren. Er lebt mit seiner Tochter in einer Holzhütte und lud uns zum Essen ein. Er backte für uns ein Fladenbrot aus Mehlteig.

Wir verabschiedeten uns am nächsten Morgen mit dem Wort “amigos”.

Babado la Estrelle
Banado la Estrella

In unserem Video “Bandao la Estrelle” könnt ihr auch den Tierstimmen folgen.

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