Auswandern nach Paraguay
Tag 105 seit Beginn der Reise. Frank war sich beim ersten Hinhören nicht ganz sicher, ob er deutsche Wörter gehört hatte. Wir waren gerade in Encarnacion Lebensmittel einkaufen und in der Warteschlange bestätigte sich dann der Verdacht. Frank sagte Servus und wir kamen mit Armin schnell ins Gespräch. „Wir sind mit einem alten LKW auf Reise.“, meinte Frank zu Armin. Armin schoss im gleichen Moment eine Einladung zu uns rüber. “Klar wir kommen morgen gern bei euch vorbei.” und sagten somit gleich zu.
Wir verließen die Stadt Encarnacion nach dreitägiger Standzeit und freuten uns wieder, unterwegs zu sein. Das Grundstück von Armins Familie war eine Stunde von Encarnacion in Richtung Asuncion entfernt. Die letzten 5 Kilometer fuhren wir auf einem guten Feldweg, fernab von Asphalt und Häusern. Nach kurzer Suche fanden wir das große Holztor und tuckerten langsam in das 14 Hektar große Anwesen.
„Wir hatten viele Fragen an Armin und seine Familie“ und Armin erzählte uns von seinem Abenteuer:
Wir wollten aus Deutschland weg, also verkauften wir alles, meldeten uns in Deutschland ab und sind vor 1,5 Jahren nach Paraguay ausgewandert. In Deutschland haben wir 2 große Container gekauft, hierin verstauten wir Werkzeug und ein Blockbohlenhaus. Danach sind wir erstmal in den Urlaub nach Mexiko geflogen und lebten dort insgesamt 3 Monate. Eine echte Herausforderung zu viert aus dem Koffer zu leben. Wir suchten von Mexiko aus ein Grundstück in Paraguay, kauften die 14 Hektar und ließen die Container an unsere neue Adresse schicken. Seitdem bauen wir uns in Paraguay unser neues Haus auf, haben Obstbäume und Eukalyptusbäume gepflanzt und versuchen so gut es geht autark zu Leben.
Wir machten Alle zusammen eine kleine Besichtigungstour und fingen in dem 2 Hektar großen naturbelassenen Urwald an. Als wir an den herum schwingenden Bäumen nach oben blickten, sahen wir frei lebende Brüllaffen.
Ein schönes Stück Erde und eine extreme Auswanderung. Wir freuen uns so tolle interessante Menschen getroffen zu haben und wünschen Euch alles Gute. Bis bald.
Nach einer ruhigen Nacht ging es dann für uns weiter in Richtung Asuncion. Natürlich probierten wir auf halber Strecke das gute Asado Menü in einem kleinen Dorf und beobachteten das beharrliche Dorftreiben.
