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Hostel mit Baby

Raus aus der WG, rein ins Hostel! Ab ins Grüne….

Hostel mit Baby

Tag 14 seit dem Beginn unserer Reise, Tag 4 im Hostel.

Um die Mittagszeit bei 40 Grad im Schatten und nach gut einer Stunde Fahrt im Taxi fragte uns unserer Taxifahrer nach dem Weg. Die grobe Richtung kannte er, aber dann außerhalb von Mondevideo war er auf uns angewiesen. „Si claro“! Sagten wir! Wir lassen bei solchen Fahrten immer unsere Navigation mitlaufen – wer weiß wo man sonst so landet. Wegen der kaputten Klimaanlage nahm er die Hilfe schnell an und wir befanden uns wenige Minuten später vor dem Schild „Mama Killa Neptunia Hostel“ wieder. Endlich Natur und viel Grün – das hatten wir uns gewünscht.

Nach dem Betreten des halbschrägen etwas kaputten Hoftores ging es unter dem Schutz eines dichten Blätterdaches in den hinteren Bereich des Grundstückes. Unser Hüttchen fand auf dem Dach eines massiven Flachbaues seinen Platz. Mama Killa war sehr in Eile und fegte noch schnell den Sand vom Boden weg. Wir waren etwas zu früh da, oder Sie war etwas zu spät aufgestanden, wie sich später zeigte.

Nach kurzem Sortieren entschlossen wir den Rest vom Hostel anzuschauen und Mira das Essen zu organisieren. Nun waren es bereits 41 Grad, wir wedelten mit feuchten Tüchern um Mira herum und tupften sie damit ab. Mira – unsere kleine Pharaonin! Die Hitzewelle dauerte noch gute 2 Tage an und die Temperatur sank in der Nacht nur auf 29 Grad.

Unsere Hütte thront als höchstes Gebäude über das ganze Grundstück, links daneben befindet sich ein aus Holzstämmen und Lehm gebaute kreative Hütte – unten Küche mit Gemeinschaftsraum und oben noch 2 Gästezimmer. Der Baustil ist für uns neu, ähnlich dem Fachwerk jedoch wurden in den einzelnen Fachwerkkästen Glasflaschen mit eingearbeitet. Durch die einstrahlenden Sonnenstahlen ein buntes Funkeln in einem doch eher dunklem Raum. Nachdem uns eine Mitbewohnerin die Lichtschalter zeigte ging es auch bei uns ans Abendessen machen.

Unterschiedliche Kaffetassen haben sicherlich viele in ihrer Küche, aber bei Mama Killa war jeder Teller und jede Gabel ein Unikat. Die Telleranzahl beschränkte sich auf ungefähr 7 Stück, wenig Besteck und ein paar Töpfe zierten die Wand, der Gasherd war das einzige technische Hilfsmittel. Wir haben uns dennoch in den 12 Tagen so lecker verköstigen können das es uns an nichts gefehlt hat. Dank der überschaubaren Anzahl von Küchenutensilien sammelten sich keine dreckigen Geschirrberge an, ein nicht von der Hand weisender Vorteil!

Als konsumgeprägte Weltenbewohner haben wir mal wieder bemerkt – hier ist das Leben so viel einfacher, aber so viel intensiver – wie wir gleich weiter spüren werden.

Auch in Südamerika gilt, nach der Hitze kommt der Regen. Die ersten dunklen Wolken sahen wir bereits um die Mittagszeit, welche sich gegen Abend mit Starkregen entleerten. Um seine Gäste vor Regen zu schützen, bekam unser Holzhüttchen ein Wellblechdach als Dach verpasst. Unser erster Gedanke – bei dem Lärm können wir nicht schlafen. Nach langen arrangieren und der Dankbarkeit zur Abkühlung schliefen wir irgendwann ein. Ihr fragt euch wo der Wind blieb. Der Sturm ging die ganze Nacht und drückte die Äste eines großen Baumes immer wieder gegen die Außenwand. Die Luft zog durch alle Ritzen, es pfiff durch den Türschlitz, der Regen prasselte auf das Dach und manchmal wackelten sogar die Wände. Es folgten 3 weitere Nächte mit Regen und wir lernten aus Fehlern. Durch genaues hinhören hörten wir den Regen tanzen. Mal tröpfelte es nur, mal nieselte es nur oder es waren bedrohliche Trommeltropfen. Der Atlantik ist gute 20 Minuten zu Fuß entfernt, somit nicht hörbar aber in den Regennächten ist der Atlantik direkt in unserem Zimmer. Wieder hören wir wie einfach hier das Leben ist, aber dennoch so intensiver.

Durch den wirklich starken Regen waren wir der Annahme, dass es schon zu Überflutungen hätte kommen müssen, zum Glück war dies wegen fehlender verdichteter Flächen nicht der Fall. Hier in der ländlichen Gegend sind weder Hofeinfahrten noch die Straßen asphaltiert und all das Regenwasser konnte naturgemäß versickern.

Mama Killa ist gerade aufgewacht, Mira hat Ihr Mittagschläfchen absolviert und nun geht’s auf zum Kolibri glotzen.

Viel Spaß mit unserer Folge 003 “Raus aus der WG, rein ins Hostel”. Genießt die Eindrücke!

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Herold Dieter

    Klingt ja gut der Kommentar u die Beschreibung des Hostels.
    Dann weiterhin schöne Tage und hoffentlich auch wieder mit Sonnenschein

  2. Johann Sturm

    Hallo ihr drei. Ihr seid sowas von cool. An das Blechgeklapper werde ich mich nicht mehr gewöhnen. Kenn ich ja aus Namibia. Wünsche euch viel Spaß und ein Menge an weiteren neuen Erfahrungen. Immer eine gute Fahrt mit Emma ind dass diese immer gut anspringt. Viele herzliche Grüße aus Franggn vom Sturmi.

  3. Gedan Maren

    Hallo Ihr Lieben, schon sehr interessant was da zu erleben ist, wie einfach Leben gehen kann, mit viel Ruhe und nicht diesem unendlich, man denkt nie endenden Stress, wie in Deutschland. Hier ist es nicht so schön warm wie bei euch, wenn EMMA dann da ist, wird die Welt noch viel größer. In diesem Sinne, bleibt gesund und wir freuen uns auf viele, neue Impressionen und interessante Erfahrungen von denen Ihr berichtet. Bis dahin. GL Grüße aus Neukirch/Lausitz von Frank und Maren.

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