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VW Bulli in Paraguarí

Komm und steig ein! Wir fahren ein Stück die Ruta 8 durch Paraguay

Ruta 8 in Paraguay nach Paraguarí

Komm und steig bei uns mit ein! Wir fahren ein Stück auf der Ruta 8 durch Paraguay in Richtung Paraguarí. Die Straße ist gut, zweispuriger Asphalt mit wenigen Dellen. Wir biegen auf der Ruta 1 nach rechts ab und dann die Ruta 8 hoch. Diese Straße ist wenig befahren, nur vereinzelte LKW´s und seltener PKW´s kommen uns entgegen. Die wenigsten Menschen besitzen hier einen PKW, alle fahren hier auf Mopeds. Meist sitzt die ganze Familie auf einem Moped, eine Helmpflicht scheint es hier nicht zu geben. 

Ruta 8 Paraguarí

Wir lernen Paraguay im Hinterland kennen. Die Häuser sind meist einfache Holzhütten. Diese Häuser bestehen eigentlich nur aus Küche und Schlafzimmer, die Terrassen sind stets zur Straße hin ausgerichtet. 

Es regnet bereits seit den frühen Morgenstunden, es sind noch wenigere Fahrzeuge auf der Ruta 8. Die meisten Menschen sitzen auf ihrer überdachten Terrasse und beobachten das Treiben auf der Straße. Wahrscheinlich weis das nächste Dorf schon Bescheid, ehe wir dort sind – viele Winken uns freundlich zu.

Haus Ruta 8
Haus Ruta 8

Die Bevölkerung ist im Hinterland besonders arm und die Menschen versorgen sich zum größten Teil selbst. In vielen Orten stehen die Kühe mitten auf der Straße und fressen das saftige Grün vom Straßenrand. Einige Dörfer machen einen sehr gepflegten Eindruck, in den  Gärten blühen die schönsten Blumen und machmal spitzt ein Gartenzwerg heraus. Aber es gibt auch weniger gepflegte Dörfer. Es sind meist die abgelegenen Orte, wo kein Wirtschaftsverkehr vorhanden ist.

Ruta 8
Ruta 8
Ruta8 Paraguari
Ruta8 Paraguari

In den Tiefebenen wird viel Landwirtschaft betrieben und große Flächen wurden hier kultiviert. Dazu mussten auch zahlreiche Hektar Wald weichen und bei kräftigem Regen stehen nun ganze Äcker unter Wasser. Der wasserspeichernde Waldboden fehlt und es schießen rote Sturzbäche von Wasser und Schlamm über die Straßen. Ganze Landstriche stehen nun unter Wasser. Dies erkennt man an den herausstehenden Straßenlaternen, die einst die sich darunter befindliche Straße beleuchteten.

Landwirtschaft Ruta 8

Wir sind an braunen Sojafeldern vorbei gefahren und uns umgab ein fauliger Geruch. Das ganze Feld stand unter Wasser und alle Pflanzen waren verfault.

In Paraguay boomt ein neuer Industriezweig, der Export von Eukalyptusholz. Der Eukalyptus wächst in Paragua gut und wir sind viele Kilometer an Eukalyptuswäldern vorbei gefahren. Welche negativen Auswirkungen diese Monokultur haben wird, bleibt uns noch offen.

Eukalyptus
Eukalyptus

Wir sind nun bei ca. 30 Grad ungefähr 150 Kilometer gefahren und finden unseren Stellplatz gegen 16 Uhr an einer kleinen alten Kirche in einem Dorf neben der Ruta 8.

Kirche Guaira

Es sind nicht mehr viele Kilometer bis nach Paraguari. Der Himmel ist stark bewölkt und wir fahren bei den ersten kleinen Regentropfen weiter. Nach gut einer Stunde Fahrt war es bereits Mittag, wir sind spät los gefahren. Wir tuckerten gerade beim größten Regen in einen Ort hinein. Der Ort war lang gezogen und alle Geschäfte und Speiseanbieter hatten ihr Geschäfte an die Hauptstraße gebaut. Es gab nicht viel Auswahl und wir blieben bei dem einzigen Speiseanbieter stehen. Sprangen schnell heraus und liefen durch die rote matschige Erde. Wir gingen schnell in den Innenraum. Frank rief kurz “Asado”, das typisch Gegrillte, für was Paraguay in einigen Reiseplanern gern bekannt gemacht wird. Der Chef meinte “Si”. Darauf hin nahmen wir an einem Tisch, der mitten im Raum die größte Fläche einnahm, platz. Wir bestellten das Asado und ließen den Raum auf uns wirken. Der Innenraum war eine Mischung aus Wohnzimmer, Küche, Metzger und einem Minimarkt in Einem. Also recht vielseitig! Die abgeblätterte Farbe an der Bandsäge läßt vermuten, dass das betagte Gerät wohl schon bessere Zeiten erlebt hatte. Hinter uns an der Wand stand eine wuchtige Couch, umhangen von einem riesigen roten Überzug. Links neben uns präsentierte uns ein Regal einige Artikel des täglichen Bedarfs. Ein paar Tüten Reis, wenige Flaschen mit Wein und Speiseöl. Die Plastikstühle waren erstaunlich bequem und so verging die Zeit recht schnell und unser Essen kam nach einem kurzen Bing dampfend zu uns. Das Dampfen begrenzte sich auf das kleine Häufchen Restgulasch, der Reis blieb kalt. Zur Aufmunterung zierte eine lustige Raupe aus Mayonnaise die Berglandschaft aus kaltem Reis. Das Bier holten wir selbst aus dem Kühlschrank – kein Ding! Wir haben das Asado im Landesinneren probiert, müssen aber feststellen, dass hier das Sattsein im Vordergrund steht und die Umrandungen eher nicht Notwendig sind. Satt ging es nun wieder weiter, wenigstens hatte der Regen aufgehört.

Die Fahrt durch Paraguari war von, ach schaut selbst:

In Paraguari gibt es einen schönen Aussichtspunkt, von wo man weit in das Land blicken kann.

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