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Punta del Diablo Uruguay

Made in Germany!

Tag 54 seit Reisebeginn: Wir stehen gerade im Nationalpark Santa Teresa und genießen die Duschmöglichkeiten vor Ort, auch wenn nur kaltes Wasser aus den Leitungen fließt.

Als ich vom Duschen wieder zu unserer Emma lief, erlebte ich einen bewußten Moment des Seins. Ich blickte über mich in den Himmel und beobachtete eine kleine weiße Wolke, die über mir hinwegzog. Im gleichen Moment fragte ich mich innerlich: „Wann habe ich das letzte mal bewusst eine Wolke beobachtet?“ oder „Vögel beim fliegen beobachtet?“ Ich bin im Kindesalter angelangt,  wo die Neugierde ein noch ständiger Begleiter war. Aber was hat diese Neugierde und Entdeckungslust vertrieben?

„Made in Germany“ war einst ein wertvoller Marketingspruch. Aber ganz im Ernst, was stellt denn Deutschland heute noch dar? Für mich ist Deutschland ein Mix aus Hektik, Stress und einer implementierten Existenzangst, wobei diese Angst mit genügend kommerziellen Diensten im Zaum gehalten werden kann. Die Sucht nach Konsumgütern tut dann ihr Übriges, um in die monitäre Abhängigkeit tiefer zu rutschen. Mit genügend Abstand (ca.14000Kilometer) lerne, oder besser gesagt, ich finde meine alte Neugierde wieder und erkenne immer mehr die Fesseln der industriellen Wirtschaft.

Brasilien ist gerade zum Greifen nah! Die Grenzstadt Chuy ist nur 40 Kilometer weg – weniger als ein Katzensprung. Eigentlich wollten wir nach der Ostküste von Uruguay in Richtung Ushuaia, aber als uns Otto von Brasilien berichtete, haben wir uns entschlossen einen kleinen Abstecher nach Brasilien zu machen. Der kleine Abstecher bedeutet ca. 3000 Kilometer. Somit bleiben wir der Ostküste weiter treu, nur der Ländername ändert sich. “Mal schnell nach Brasilien”! Unsere Route steht noch nicht ganz fest, aber es wird nach Blumenau gehen, dann folgt eine erste Passstraße und irgendwann erreichen wir dann die größten Wasserfälle unseres Planeten – die Iguazu Wasserfälle! Blumenau kennen wir bereits aus den Medien, hier wird viel “Deutschland” gelebt – das soll aber nicht unser Grund für die Anreise dort sein, unser Weg führt hier eher vorbei. Die Stiftspitze zeigt unser nächstes Ziel ;).

An dieser Stelle noch einen schönen Gruß und ein Dankeschön an Anette und Otto aus Unterfranken. Anette und Otto haben wir zufällig im Nationalpark Santa Teresa getroffen und die Beiden haben uns viele nützliche Ratschläge gegeben, wir sehen uns bestimmt noch mal auf diesen Kontinent. 

Der Abschied aus Uruguay fällt schwer, wir haben hier so tolle Momente erlebt, freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt, dass kann nur schwer fallen. Aber Südamerika ist groß und wir sind sicher das es mit einem großen Lächeln so weiter gehen wird. Hier seht Ihr unseres letztes Video aus Uruguay Folge007.

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